Vereinsgeschichte

Als sich am 13. Januar 1912 erstmals zehn Kaninchenzüchter aus der Region trafen, um einen Kaninchenzuchtverein zu gründen, hätten sie sich wohl nicht träumen lassen, dass ihre Kaninchenfreunde 100 Jahre später einmal dieses runde Jubiläum feiern würden. Heute bemüht sich der Vorstand um den Vorsitzenden Hermann Wix um die Erhaltung und Weiterentwicklung dessen, was vor 100 Jahren begonnen wurde.

Der Verein bekam bereits in seinen Anfängen schnell Zulauf, so dass bereits im Juni 1912 die erste lokale Ausstellung mit immerhin 65 bewerteten Kaninchen veranstaltet wurde.

Mit "30 Kriegsfrauen", die als Züchterinnen aufgenommen wurden, gelang es das Vereinsleben aufrecht zu erhalten. In den Nachkriegsjahren gewann der Verein sehr schnell wieder Boden, da der Kaninchenzucht ein wichtiger Betrag für die Ernährung zugesprochen wurde. Im Jahr 1927 veranstaltete der Kaninchenzuchtverein (KZV) Neheim und Umgebung die erste Kreisschau und errang gleichzeitig fünf von sechs Ehrenpreisen. Diese Erfolge setzten die Züchter auch in den Folgejahren fort. 1935 bestand der Kreisverband aus zehn Vereinen mit 263 Mitgliedern. Mit 54 Züchtern stellte Neheim und Umgebung die größte Gruppe dar.

Doch der Zweite Weltkrieg wurde auch für die Kaninchenzüchter aus Neheim eine Katastrophe. Viele wurden eingezogen, etliche verloren ihr Leben. Bei der Zerstörung der Möhnetalsperre im Mai 1943 waren unter den Toten auch Vereinsmitglieder wie der frühere Vorsitzende Heinrich Hartmann und seine Familie. Zudem gingen die Protokollbücher aus der Gründerzeit - wertvolle und unersetzbare Unterlagen - verloren.

Doch der Verein schaffte es auch den Krieg zu überstehen und so wurden im März 1945 124 Mitglieder an den Kreisverband gemeldet. Eine solche Mitgliederzahl wurde danach nie wieder erreicht. Heute zählt der Verein 26 Züchter und vier Jungzüchter (Stand 2014).

Die 1962 gegründete Frauengruppe des Vereins feierte im Jahr 2012 ihr 60-jähriges Jubiläum. Sie unterstützen etwa mit ihren Näharbeiten die Werbewirkung bei den Vereinsveranstaltungen. Pokale, Medaillen und Warenpreise der Erzeugnisse sind der Lohn der Arbeit.

Die Jugendabteilung wurde offiziell in den 70er Jahren gegründet. Dadurch gelang es dem Verein, immer wieder Nachwuchs an die Tätigkeit heran zu führen. Die jetzigen Jüngzüchter können mit annehmbaren Erfolg auf den Schauen aufwarten.

Doch in der heutigen Zeit ist es nicht einfach, einen Verein mit Kleintierzucht zu erhalten. Das liegt oft am fehlenden Platz, die Größe der Grundstücke und die Bebauung haben sich verändert. Viele Nachbarn stören sich an der Tierzucht und der damit verbundenen Geruchsbelästigung, obwohl im ländlichen Raum eine gewisse Akzeptanz vorausgesetzt werden sollte. Die Bemühungen der Vereine bestünden darin, edle Tiere mit wirtschaftlichem Nutzen zu züchten, bis hin zur sinnvollen Freizeitbeschäftigung und Naturverbundenheit.*

* zit. aus dem Presseartikel des SauerlandKurier vom 23.09.2012